Wertstoffe und ihr Kreislauf 

Getränkekartons und Gemischtkunststoff

Hier findest du alle Infos rund um die Wertstoffe Getränkekartons und Gemischtkunststoff

Getränkekartons und Kunststoff in deinem Alltag

Getränkekartons begegnen dir beim Frühstück: Milch, Saft, Rahm oder pflanzliche Drinks sind oft darin verpackt. Sie bestehen aus Karton, Kunststoff und Aluminium – ideal zum Schutz des Inhalts.

Kunststoff findest du z. B. als Joghurtbecher, Teigwarenverpackung, Shampooflasche oder Gummibärchenverpackung. Die meisten Lebensmittel sind in Kunststoff verpackt, daher begegnest du ihm den ganzen Tag über. Erkennst du noch weitere Produkte aus Getränkekartons oder Kunststoff in deinem Alltag?

Kreislauf von Getränkekartons und Kunststoff

Getränkekarton: Aus den gesammelten Getränkekartons werden zuerst die Kartonfasern herausgelöst. Diese Fasern kann man wiederverwenden – zum Beispiel für Recyclingpapier, Papiertücher oder neue Verpackungen aus Karton.

Was dann noch übrig bleibt – das Gemisch aus Kunststoff und Aluminium – kann man auch brauchen: zum Beispiel für Papier- oder Seifenspender. Ein Teil davon wird auch verbrannt, um Strom zu erzeugen oder in Zementfabriken als Brennstoff verwendet.

Dass über 90 % eines Getränkekartons recycelt werden können, liegt vor allem an den gut wiederverwendbaren Kartonfasern.

Kunststoff: Die gebrauchten Verpackungen werden in speziellen Sortieranlagen im Ausland –nah an der Schweizer Grenze – sortiert. Dort werden sie nach verschiedenen Arten von Kunststoff getrennt. So können Verpackungen aus dem gleichen Material weiterverarbeitet werden.

Diese sauberen, sortenreinen Kunststoffverpackungen kommen in spezialisierst Recyclinganlagen. Dort werden die Kunststoffe zuerst eingeschmolzen und danach zu sogenanntem Regranulat verarbeitet – das sind kleine, neue Kunststoffkügelchen, aus denen man wieder Verpackungen oder andere Produkte herstellen kann.

Verpackungen, die nicht recycelt werden können, weil sie entweder falsch gesammelt wurden (z.B. Papier) oder aus mehreren Kunststoffsorten bestehen werden aussortiert und zurück in die Schweiz gebracht. Hier werden sie verbrannt, um daraus Energie zu gewinnen – zum Beispiel für Strom oder Wärme.

Durch diesen Kreislauf werden Rohstoffe gespart, weil man weniger neues Material braucht, welches aus Erdöl hergestellt wird.

In die Sammlung gehören:

  • Leere Getränkekartons (Milch, Rahm, Fruchtsäfte, Eistee, Suppen und Saucen)
  • Becher, Schalen, Tuben, andere Verpackungen (z.B. Büroartikeln und Geschirrspültabs)
  • Beutel, Folien, Säcke und Tüten aus Plastik

Nicht in die Sammlung gehören:

  • PET-Getränkeflaschen (⇒ PET-Getränkeflaschen)
  • Kunststoff/Alu-Verpackungen mit Papieranteil wie die von Fertigrösti oder Stocki (⇒ Hauskehricht)
  • Starkverschmutzte Verpackungen mit Restinhalten (⇒ Hauskehricht)
  • Einweggeschirr (⇒ Hauskehricht)

Wo werden Getränkekartons und Kunststoff gesammelt?

In der Schweiz gibt es noch kein nationales Sammelsystem - dieses ist jedoch im Aufbau. Sammelstellen in deiner Nähe findest du auf der Recycling Map. Gib deine Postleitzahl ein und erfahre, wo die Sammelstellen in deinem Dorf sind.

Zur Recycling Map

Sammelmenge

Jährlich werden in der Schweiz 10’200 Tonnen Kunststoff eingesammelt und rezykliert. In der Schweiz gibt es noch keine nationale Sammlung von Getränkekartons und gemischtem Kunststoff. Aber es gibt bereits viele Gemeinden, die eine Sammlung mit Kunststoffsammelsäcken anbiete. Trotzdem landen 174′200 Tonnen Kunststoff pro Jahr im Kehricht.

Was bringt's?

Das Recyceln von Getränkekartons bringt viele Vorteile für die Umwelt und die Gesellschaft. Durch das Recycling entsteht weniger Abfall, weil die Kartons nicht einfach weggeworfen, sondern wiederverwertet werden. Die Kartonfasern, aus denen Getränkekartons bestehen, können zu neuem Papier oder Verpackungen verarbeitet werden. Dadurch müssen weniger neue Rohstoffe – wie Holz aus Bäumen – verwendet werden. Auch die übrigen Bestandteile, also Kunststoff und Aluminium, lassen sich weiterverwenden. 

Wenn Getränkekartons stattdessen achtlos in der Natur landen, hat das negative Folgen. Es gehen wertvolle Rohstoffe verloren, die eigentlich wiederverwendet werden könnten. Und da Getränkekartons viele Jahre brauchen, um sich in der Natur abzubauen, bleiben sie lange als Müll sichtbar und schädlich.

Auch das Recyceln von Kunststoff hat viele Vorteile: Wenn Kunststoffverpackungen richtig gesammelt und recycelt werden, können daraus neue Produkte entstehen. Man nennt das einen geschlossenen Kreislauf. Dadurch muss weniger neuer Kunststoff hergestellt werden, der sonst oft aus Erdöl gewonnen wird – einem Rohstoff, der nur begrenzt vorhanden ist. Recycling spart also wertvolle Ressourcen und verringert den Ausstoss von CO₂, was dem Klima zugutekommt.

Wenn Kunststoff in der Umwelt entsorgt wird, hat das negative Folgen. Tiere können sich darin verfangen oder Teile davon verschlucken – oft mit tödlichen Folgen. Mikroplastik, das beim Zerfall entsteht, gelangt in Böden, Flüsse, Meere und so in unsere Nahrung. Kunststoff zersetzt sich sehr langsam und bleibt oft über Hunderte von Jahren in der Natur.

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