Wertstoffe und ihr Kreislauf 

Grüngut

Hier findest du alle Infos rund um den Wertstoff Grüngut

Grüngut in deinem Alltag

Grüngut begegnet dir in deinem Alltag überall: Vielleicht beim Rasenmähen im Garten, beim Schnippeln von Gemüse in der Küche oder wenn im Herbst die Bäume ihre Blätter verlieren. Auch verwelkte Blumen aus der Vase, der Kaffeesatz vom Frühstück oder die Obstreste vom Pausenapfel gehören dazu. Bestimmt kennst du noch weitere Beispiele – zum Beispiel aus dem Garten?

Kreislauf von Grüngut

Beim Verwertungsprozess von Grüngut handelt es sich um den Abbau bzw. Umbau von organischer Substanz durch Mikroorganismen. Man unterscheidet bei der Grüngutverwertung zwischen der Vergärung und der Kompostierung.

Bei der Vergärung kommt das Grüngut in eine spezielle Recyclinganlage – eine sogenannte Vergärungsanlage. Dort wird es luft- und lichtdicht verschlossen. Kleine Mikroorganismen zersetzen das Material in einem Gärprozess, der etwa 3 bis 4 Wochen dauert. Dabei entsteht Biogas. Dieses Biogas ist wertvoll: Es wird in Energie umgewandelt – zum Beispiel in Strom, Wärme oder Treibstoff. Doch auch das, was nach der Gärung übrig bleibt, ist nützlich. Das nennt man Gärgut. Es enthält viele Nährstoffe und wird als biologischer Dünger auf Feldern ausgebracht.

Bei der Kompostierung wird das Grüngut in einer Kompostieranlage zuerst sortiert – also von Plastik oder anderen Störstoffen getrennt – und dann geschreddert, damit es kleiner und leichter abbaubar ist. Bei der Kompostierung zersetzen Mikroorganismen (winzig kleine Lebewesen) und manchmal auch grössere Tiere wie Regenwürmer, das Grüngut. Dafür brauchen sie Luft, also Sauerstoff. Deshalb wird der Kompost regelmässig gewendet und durchmischt. Während des Prozesses entsteht Hitze, die dafür sorgt, dass der Kompost hygienisch sauber ist. Wenn er fertig ist, hat man nährstoffreichen Kompost, der in der Landwirtschaft eingesetzt wird.

Der Dünger von der Vergärung, wie auch der Kompost aus der Kompostierung helfen den Pflanzen beim Wachsen. So entstehen neue Lebensmittel wie zum Beispiel Salat, Tomaten oder Kartoffeln. Wenn wir diese essen und wieder Küchenabfälle entstehen, beginnt der Kreislauf von vorne.

In die Sammlung gehören:

  • Gartenabraum
  • Küchenabfälle und Speisereste*

* Sammelfraktion kann von Annahmemöglichkeiten der Verwertungsanlage variieren. Daher sind bspw. Küchenabfällen und Speisereste nicht bei jeder Grüngut-Sammlung erlaubt. Bitte informiere dich diesbezüglich vorgängig bei deiner lokalen Sammelstelle oder Gemeinde.

Nicht in die Sammlung gehören:

  • Fremdstoffe wie Steine, Schnüre, Büchsen, Plastik, Papier und Karton
  • Erde in grossen Mengen (⇒ Entsorgung über Gartenbaufirma)

Wo wird Grüngut gesammelt?

Sammelstellen in deiner Nähe findest du auf der Recycling Map. Gib deine Postleitzahl ein und erfahre, wo die Sammelstellen in deinem Dorf sind.

Zur Recycling Map

Sammelmenge

Jährlich werden in der Schweiz 1'405'000Tonnen Grüngut eingesammelt und rezykliert. Obwohl es in der Schweiz in den meisten Gemeinden Sammelstellen Grüngut gibt, landen rund 460'000 Tonnen pro Jahr im Kehricht.

Was bringt's?

Wenn man es richtig entsorgt, kann aus Grüngut viel Gutes entstehen: In speziellen Anlagen wird es zum Beispiel zu Biogas, das in Strom, Wärme oder Treibstoff umgewandelt wird. Oder es wird zu Kompost, einem natürlichen Dünger, der den Boden verbessert und hilft, neue Pflanzen wachsen zu lassen – ganz ohne Chemie. So entsteht ein natürlicher Kreislauf: Aus Abfällen wird Energie oder Dünger, daraus wachsen wieder neue Lebensmittel, und die Reste davon können wieder kompostiert werden. Wenn Grüngut aber einfach im normalen Kehricht landet, geht dieser Nutzen verloren.

Wenn Grüngut in der Natur landen, schadet das der Umwelt. Die zusätzlichen Nährstoffe stören das natürliche Gleichgewicht – typische Pflanzenarten verschwinden und es breiten sich unerwünschte Arten wie Brennnesseln oder fremde Pflanzen (Neophyten) aus. Auch für Tiere und Menschen kann das gefährlich sein: In den Abfällen können Pilze, Insekten oder sogar Plastik und Drahtreste stecken. Tiere können sich verletzen oder krank werden, wenn sie solche Dinge fressen oder sich darin verfangen.

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